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Törchen 9 - Morgenapell

5:20 – wirklich schwer fällt es mir nicht aufzustehen, den man geht ihr schon gegen 20:00 zu Bett und um 21:30 schlafe ich dann auch. Bis morgens hab ich dann meine acht Stunden Schlaf :) Diese Uhrzeiten sind hier auf dem Land Gang und Gebe, während man sich beispielsweise in Santo Domingo, eher verhält, wie man es von Lateinamerika erwartet: Nächtliches Abendessen und eher gemütlichen Start in den Tag (solange man nicht in die Schule oder auf die Arbeit muss) Aber nicht im Herzen der DomRep, nicht in Jima Abajo.

Nach Gesichtwaschen und Zähneputzen geht es dann nach unten, wo meist mein Gastvater vor dem Fernseher seinen Schlaf fortsetzt. Nachdem ich den Kafee angesetzt habe, geht’s dann ans Frühstück und Mittagessen machen, da meine Gastgeschwister unter der Woche nicht frühstücken sondern das Vesper in der Schule sowie eigene Snacks und das Mittagessen in der Schule essen (ich habe meine Erfahrungen mit dem Essen vom Comedor gemacht, und nach mehrmaligem Wiedersehen des verspeisten Mahl, bereite ich nun immer mein Mittagessen vor), frühstücke ich alleine. Dann nehm ich mir auch die Zeit zu frühstücken und meinen morgendlichen Kaffee zu schlürfen, bevor es dann ans Tascherichten und Fertigmachen geht. Um &:30 geht’s dann auf zu Sophie, mit der ich zur Schule laufe. Auf dem Weg treffe ich dann nicht nur die zahlreichen Straßenhunde, sondern auch Einige, die die Straßen und Abwassergerinsel zwischen Straße und Gehweg (Kanalisation oder Abwassersystem gibt es hier nicht) wieder zum Fließen bringen und von Müll befreien. Schwäbische Kehrwoch‘ lässt grüßen!

Um ca. 7:00 in der Schule angekommen trudeln dann nach und nach Lehrer und Schüler ein und dazu läuft, wenn der Lautsprecher schon steht, Morgenmusik. Dann wird irgendwann von Ariel, meinem Klassenlehrer und auch bester Schülerfreund, ausgerufen, dass sich alle in ihre Klassen organisieren sollen. Nach wenigen Minuten stehen dann alle hintereinander aufgereiht in ihren Klassen.

Dann folgt im Dialog: „Buenos dias, paz y bien!“ – „Guten Tag, Friede und Gutes!“ „Santa alegria amen.“ – „Heilige Freude, Amen“ „Ahora, la palabra del dios, con piassiencia y mucho amor” – “Jetzt das Wort Gotte, mit Leidenschaft und viel Liebe.“ darauf folgt ein gemeinsam gesprochenes Gebet. „Y ahora el himno nacional – Attención!“ – „Und nun die Natioanalhymne-Aufgepasst“ Mit Hand auf der Brust singen dann alle – mehr oder weniger – die Hymne, während von zwei Schülern die Flagge gehisst wird. Oft singen wir auch zusätzlich die „Himno a la bandera- die Hymne auf die Flagge“ „Himno al sanchez – Hymne auf Sanchez“ oder die nationale Schulhymne – mein persönlicher Favorit: Kinderstimmen bedanken sich in Begleitung von Klaviergeklimper für Brot, Milch und Co. Manchmal folgen auch noch Kundgebungen oder es wird für ein Geburtstagskind applaudiert und dann folgt die Aufforderung „posición anterrior! – innere Position!“, woraufhin sich alle umdrehen, und dann werden noch die zwei „valores del mes - Monatswerte“ ins Gedächnis gerufen. Bsp: Confianza y acceptancia – Vertrauen und Akzeptanz , creatividad y asertividad – Kreativität und Durchsetzungsvermögen Dann bewegen sich alle im Entenmarsch Richtung Klassenzimmer. Übrigens: Beim kleinsten Hauch von Regen – oder Niesel – oder Nebel, ist das eine Entschuldigung 1-2h zu spät zu kommen und läuft das ganze Prozedere im Klassenzimmer und auf den offenen Gängen statt. Ich hoffe euch hat die Beschreibung meiner etwas anderen Morgenroutine gefallen Paz y bien! Eure Sophia

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